30°C, blauer Himmel. Die Sonne scheint. Du liegst am Pool, es plätschert, es riecht nach Pommes, Ketchup und Sonnenmilch. Ein gelbes Wassereis in deiner Hand tropft dir auf deinen sonnenverbrannten Handrücken. Während du gerade das Eis von deiner Hand lecken willst, hörst du ein „Blub-Batsch“ und schaust über den Rand deines eBook-Readers auf. Im Pool spielt ein kleiner Junge. Er versucht, einen sehr großen, roten Ballon unter Wasser zu drücken. „Wie süß“ denkst du und lutscht an dem süßen Eis am Stiel. Der Junge strengt sich mächtig an. Für ein paar Sekunden gelingt es ihm, den Ballon unter Wasser zu halten und mit verschränkten Armen darauf zu sitzen. Doch dann schießt der Ballon zwischen seinen Beinen vor ihm aus dem Wasser. Er fliegt durch die Luft, ganz leicht, bis an den Beckenrand. Plötzlich verschwindet der Ballon unter der Wasseroberfläche. Dafür taucht der Kopf des Jungen auf. Er hat den Ballon am Zipfel zu fassen gekriegt und ihn aufs Neue unter Wasser gezogen.
Platsch. Du bekommst ein paar Wassertopfen ab, weil ein braunhaariges Mädchen elegant in den Pool springt und auf den Jungen zu schwimmt. Der Junge hält inne und lässt in dem Moment den Ballon los. Das Mädchen kommt immer näher, der Junge…
…und der Rest der Geschichte verbleibt in deiner Phantasie, während dein Eis nun schon fast geschmolzen ist und du dein Ebook-Reader von der süßen, klebrigen Masse säuberst.
Der Ballon fliegt im Hintergrund davon, bleibt an einem Kaktus hängen… und zerplatzt.
ANNEHMEN, VERSTEHEN UND LOSLASSEN
Na? Macht es Klick, Klack, Blubb oder Peng? Wie schnell wir den Fokus auf etwas richten, oder? Wie gut wir Bilder aufrufen können und damit Gefühle wecken. Wie schnell wir uns fixieren auf etwas und damit vom Wesentlichen ablenken lassen. Aber vor allem, wie oft versuchen wir etwas herunterzudrücken, herunterzuschlucken, mit der Feststellung, es kommt immer wieder an die Oberfläche. Egal wie.
Der Ballon ist das, was sich in deinem Leben zeigt. Das, was du lange unterdrückt hast. Der Ballon erinnert dich an ein Thema, das für dich ansteht. Willst du es weiter aufblasen, um es dann wieder unter Wasser zu bändigen? Oder wärst du bereit, es dir anzugucken und zu verstehen, was für dich dahinter steht? Das, was du über Jahre genährt und immer wieder unter die Oberfläche deines Seins gedrückt hast, kommt jetzt zum Vorschein. Lass es los, drücke es nicht mehr weg, schlucke es nicht mehr herunter. Geh in das Mitgefühl mit dem Ballon und bedanke dich für seine Nachricht. Wenn du das tust, ist er bereit zu gehen. Denn er hat seine Aufgabe erfüllt.
Da Ballons sehr leicht sind, möchte ich mit Dir in den Impulsen eine Übung anbieten, mit der du das Annehmen und Loslassen trainieren kannst. Mit einem „Brocken“ in deinem Leben. Dafür darfst du rausgehen, irgendwohin, wo du einen handgroßen Stein findest, den du gerade ganz gut halten kannst. Neben dem, dass Du damit einen Waldspaziergang verbinden kannst.
Also: Was möchtest Du loslassen?
Eine Verbindung, die dir nicht gut tut? Einen alten Glaubenssatz? Einen emotionalen oder seelischen Schmerz, der dich betrübt? Oder ein körperliche Blockade, die dir im Weg steht? Überlege dir dazu jetzt schon mal, was du gehen lassen möchtest, bevor du die Übung machst. Eine Blockade ist eine Verdichtung von Energie. Hier ist etwas nicht mehr im Fluss. Das wiederum kann sich für dich in einer Verspannung, einem körperlichen Schmerz zeigen oder einer E-motion, die auftaucht.
Das brauchst du jetzt nicht mehr. Du hast die Nachricht verstanden und das darf jetzt wieder gehen. Damit wieder das Gefühl von Leichtigkeit und Freiheit in dein Leben kommt. Damit du einfach sein darfst.
ICH WÜNSCHE DIR EIN LEICHTES LOSLASSEN.
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